„Ich bin doch kein Produkt!“
Diesen Satz hört man oft, wenn man mit Führungskräften und HR-Verantwortlichen über das Thema Imagedesign spricht. Doch genau hier beginnt das Missverständnis. Es geht nicht darum, sich zu verstellen oder sich marktschreierisch zu präsentieren. Es geht darum, die eigene Wirkung aktiv zu gestalten – authentisch, klar und bewusst.
Führung beginnt bei der Selbstwahrnehmung
Führungskräfte und Personaler sind Markenbotschafter – ob sie wollen oder nicht. Sie stehen im Unternehmen für Werte, Kultur und Haltung. Das, was sie sagen und wie sie es sagen, prägt das Bild, das andere von ihnen – und oft vom ganzen Unternehmen – haben.
Ein professionelles Imagedesign bedeutet also nicht nur „gut auszusehen“, sondern vor allem, klar zu zeigen, wofür man steht. Wer das nicht aktiv gestaltet, läuft Gefahr, dass andere dieses Bild übernehmen – oder sogar verzerren.
Sich gut verkaufen = sich klar zeigen
Viele verbinden „sich selbst verkaufen“ mit Oberflächlichkeit. Dabei steckt dahinter etwas sehr Wertvolles: Positionierung.
Wenn du als Führungskraft oder Personaler Klarheit über deine Werte, Stärken und Haltung hast – und diese auch nach außen trägst – entsteht Vertrauen. Und Vertrauen ist der Schlüssel zu echter Wirksamkeit. Das gilt für den Verkauf von Produkten und Dienstleitungen wie für den Verkauf der eigenen Person. Jeder, der schon einmal ein Vertriebstraining besucht hat, weiß das.
Ob im Bewerbungsgespräch, bei der Teamführung, im Mitarbeitergespräch oder im Austausch mit der Geschäftsleitung: Wer weiß, wofür er oder sie steht, kommuniziert souveräner, wirkungsvoller und verbindlicher.
Imagedesign in Zeiten von LinkedIn, Zoom & Co.
Der erste Eindruck entsteht heute selten im persönlichen Gespräch. Viel häufiger beginnt er online: auf LinkedIn, über eine E-Mail-Signatur, ein Profilfoto oder durch kurze Online-Meetings.
Dabei zählt nicht nur das Bild – sondern der Gesamteindruck. Stimme, Körpersprache, Hintergrund, Sprache, Kleidung, Profiltext… all das wirkt zusammen. Die zentrale Frage lautet: Wollen andere dir folgen, dir zuhören, dich weiterempfehlen?
Gutes Imagedesign ist hier kein Luxus – sondern eine strategische Notwendigkeit.
Typische Stolperfallen bei Führungskräften
Viele Fach- und Führungskräfte haben gelernt, dass „Leistung für sich spricht“. Doch gerade in Zeiten hybrider Führung, Fachkräftemangel und wachsender Sichtbarkeit durch soziale Medien reicht das nicht mehr.
Typische Stolperfallen:
- Unterschätzte Außenwirkung: Was intern gut gemeint ist, wirkt extern oft hart, spröde oder distanziert.
- Visuelle Beliebigkeit: Profilbild von 2015, kein konsistenter Auftritt, kein Wiedererkennungswert.
- Kommunikative Grauzone: LinkedIn-Profil ohne klare Headline, kein Standpunkt, kein persönlicher Zugang.
Dabei ist der Aufwand, das zu ändern, oft gering – die Wirkung jedoch maximal.
Was gehört zu einem starken persönlichen Image?
Ein professionelles Imagedesign umfasst drei Ebenen:
- Innere Klarheit
Wofür stehst du? Was ist dir wichtig? Was sollen andere über dich sagen, wenn du den Raum verlässt?
- Kommunikative Ausdruckskraft
Wie sprichst du? Wie formulierst du deine Botschaften? Wie klar, inspirierend oder einladend wirkt deine Sprache?
- Visueller Auftritt
Profilbild, Kleidung, Farben, digitale Präsenz, Hintergründe in Calls – passt das alles zu deinem Anspruch?
Diese drei Ebenen wirken wie Zahnräder – sie müssen ineinandergreifen.
Imagedesign = gelebte Authentizität
Imagedesign heißt nicht: Ich kreiere ein künstliches Bild von mir.
Es heißt: Ich zeige bewusst das, was mich als Mensch und Führungskraft ausmacht. Und ich tue das so, dass andere es verstehen, sich damit verbinden können – und im Idealfall: mir folgen wollen.
Das gilt für:
- Bewerbungen & Personalgewinnung
- Führung & Kommunikation im Team
- Veränderungsprozesse & Change-Projekte
- Sichtbarkeit auf Social Media & Veranstaltungen
Fazit: Wirkung entsteht nicht zufällig
Ob du willst oder nicht: Du wirkst. Die Frage ist nur – wie gezielt, wie professionell und wie glaubwürdig.
Ein bewusstes Imagedesign ist kein Eitelkeitsprojekt – sondern ein Führungsinstrument. Es schafft Klarheit. Vertrauen. Und Reichweite.
Gestalte dein Image, bevor andere es für dich tun.